Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 355

1858 - Leipzig : Engelmann
355 Napoleon Bonaparte's Machtherrschaft (Rußland). bei dem Abgang aller Löschanstalten sich bald zu einem Flammenmeer gestaltete, neun Zehntel der aus Holz gebauten Stadt nebst der alten Zarenburg (Kreml), die sich Napoleon als Wohnstätte ausersehen, in Asche legte? Der Befehlshaber von Moskau, Ro stop sch in, hatte ohne des Kaisers Befehl diese entsetzliche That angeordnet, um der großen Armee die Winterquartiere zu rauben und sie zu einem verderblichen Rückzug zu zwingen. Aller Zucht und Ordnung vergessend stürzten sich die Soldaten in die brennenden Häuser, um ihre Raublust und Leidenschaften zu befriedigen. §. 527. Aus Allem ging hervor, daß die Russen einen Vernichtungskrieg führten und dennoch ließ sich Napoleon in unbegreiflicher Verblendung durch die arglistig unterhaltene Hoffnung eines Friedens zu einem Aufenthalte von 34 Tagen in Moskau verleiten, ohne einsehen zu wollen, daß Kutusoff ihn bis zum Eintritt des Winters hinzuhalten suche, damit die Kälte die schlecht geklei- deten und am Nothdürstigsten Mangel leidenden Soldaten auf dem Rückzug vernichte. Spät im October wurde endlich der verhängnißvolle Rückzug der großen Armee angetreten, der in der Geschichte der Kriegsleiden seines Glei- chen nicht hat. Der anfängliche Plan gegen Kaluga zu ziehen wurde nach der entsetzlichen Schlacht von Malo-Jaroslaweh aufgegeben und der Weg über das leichenbedeckte Schlachtfeld von Borodino nach Smolensk angetreten. Im November stieg die Kälte auf 18 Grad und erreichte später 27. Wer vermöchte alle Leiden, Kämpfe und Mühseligkeiten zu schildern, durch welche die große Armee in dem strengen Winter allmählich aufgerieben wurde? Hunger, Frost und Ermattung richteten größere Verheerungen an als die Kugeln der Russen und die Lanzen der Kosaken. Es war ein Anblick zum Entsetzen, Tausende von verhungerten oder erfrornen Kriegern an der Heerstraße und auf den öden mit Schnee und Glatteis überdeckten Steppen abwechselnd mit gefallenen Pferden, weggeworsenen Waffen und kostbaren Beutestücken liegen zu sehen. Kutusoff, der in einer Proclamation den Brand von Moskau den Franzosen zuschrieb, um das Volk noch mehr zum Haß gegen dieselben zu entflammen, wich den Feinden nicht von der Seite und zwang sie, jeden Schritt zu erkämpfen. Als um die Mitte des November Smolensk erreicht wurde, zählte das Heer noch etwa 40,000 streitbare Soldaten; über 30,000 wehrlose Nachzügler folgten ohne Zucht, Ordnung und Führung den Spuren der Vorangegangenen, ein Bild des Jammers und Entsetzens. Und Doch begann das größte Elend erst hier, weil durch fehlerhafte Anordnung die erwartete Zufuhr von Waffen, Klei- dern und Lebensmitteln sich in Smolensk nicht vorfand, und die Feinde in ver- stärkter Zahl den Ziehenden den Weg verlegten. Der Held des Rückzugs war Ney, der Führer der Nachhut, „der Tapferste der Tapfern." Sein Uebergang über den gefrornen aber theilweise aufgethauten Dnepr zur Nachtzeit war eine der kühnsten Kriegsthaten, deren die Weltgeschichte gedenkt. Am 25. Nov. ge- langte das Heer an den ewig denkwürdigen Fluß Beresina. Im Angesicht der feindlichen Armee wurden zwei Brücken geschlagen und der kleine Rest, der sich noch in Reih und Glied bewegte, unter unzähligen Gefahren hinüberge- sührt, aber gegen 18,000 Nachzügler, die nicht zeitig genug ankamen, fielen in die Hände der Feinde. Wie viele in den kalten Fluchen des Flusses zwischen den Eisschollen ertranken, oder bei dem entsetzlichen Gedränge zertreten und zerdrückt wurden, konnte Niemand berechnen. Nach dem Uebergang über die Beresina hatte Napoleon noch 8000 kampffähige Soldaten. Ney war der letzte Mann der Nachhut. Halb Europa hatte zu trauern. Am 3. December erließ Napoleon das berühmte 29. Bülletin, das den harrenden Völkern, die seit Monaten ohne Nachricht geblieben waren, die Kunde brachte, daß der 23* 24. Oct. 26—29 Nov.

2. Die Weltgeschichte in übersichtlicher Darstellung - S. 354

1858 - Leipzig : Engelmann
354 Neueste Geschichte. König von Preußen einfanden, um demmächtigen, der jetzt halb Europa gegen Rußland unter die Waffen rief, ihre Huldigungen darzubringen. Nach einem zehntägigen Aufenthalt in der glänzenden Fürstenversammlung eilte Napoleon zu seinem gegen eine halbe Million starken Heere, das mit mehr als 1000 Ka- nonen und 20,000 Packwagen zwischen Weichsel und Niemen zerstreut aufge- stellt war. Der linke Flügel, größtentheils aus Preußen und Polen unter Macdonalds Führung bestehend, berührte die Gestade der Ostsee; der rechte, den das von Schwarzenberg geführte östreichische Hülfsheer mit einer französischen und sächsischen Truppenabtheilung unter Regnier bildete, stand am untern Bug der russischen Südarmee gegenüber; das Hauptheer, das Napoleon selbst befehligte und unter ihm die geübtesten Feldherren aus seiner Äl Schule, setzte im Juni über den Niemen und rückte in Wilna ein. Die i8i2. scheinung der Franzosen weckte in den Polen große Hoffnungen und kriegeri- sche Begeisterung. Der Reichstag von Warschau sprach die Wiederherstel- lung deskönigreichspolen aus und beschloßdiebildung einer General- conföderation. Aber Volksbewegungen waren nicht nach Napoleons Sinn; er untersagte die Erhebung in Masse und schlug die Begeisterung nieder, als er erklärte, aus Rücksicht für Oeftreich könne er nicht in die Wiederherstellung der polnischen Republik in ihrer ganzen Ausdehnung willigen. Dennoch stritten polnische Krieger unter Poniatowski und andern Führern mit gewohnter Tapferkeit unter Napoleons Adlern, und das polnische Volk unterstützte nach Kräften die fremden Truppen, die jetzt bei furchtbaren Regengüssen von Wilna nach Witepök zogen. Moskau „das Herz von Rußland" war Napoleons Ziel; bald aber merkte er, welchen gewaltigen Bundesgenossen die Russen an der Natur ihres Landes hatten. Die Wege waren ungangbar, diezufuhr blieb aus; das arme, schlecht angebaute Land bot wenig Lebensmittel; Krankheiten minderten die Zahl der Krieger und füllten die Hospitäler. §.526. Die russischen Feldherrenb arelay de T olly und Bagration mieden eine Hauptschlacht und lockten den Kaiser immer tiefer ins Innere des i7. Aug. Landes. Bei Smolensk kam es zuerst zum Kampf; aber nachdem man einen 1812' ganzen Tag ohne Entscheidung gefochten, verließen die Russen in der Nacht die in Brand gerathene Stadt. Am andern Morgen fanden diefranzosen eine mit Blut getränkte und mit Leichen bedeckte Brandstätte. In Smolensk wurde Kriegsrath gehalten; allein so viele Stimmen sich auch gegen die Fortsetzung des Zugs erklärten, Napoleon bestand auf der Eroberung von Moskau, wo er zu überwintern und Alexander zu einem Frieden zu zwingen gedachte. Die Russen murrten über Barclay's Kriegsführung, wie einst die Römer über das Zaudern des Fabius, weshalb Alexander den General Kutusoff zum Oberan- sührer ernannte, der als Eingeborner dem Volke näher stand und durch seine Anhänglichkeit an die religiösen Gebräuche und die allrussischen Sitten und Gewohnheiten bei dem gemeinen Russen sehr beliebt war. — Die heilige Stadt Moskau mit ihren zahllosen Thürmen und vergoldeten Kuppeln durfte Kutusoff nicht in die Hände der Franzosen fallen lassen, wenn er nicht alle Volksliebe verlieren wollte. Er machte Halt und führte dadurch die mörderische Schlacht 7. Sept. von Borodino an der Moskwa herbei, in der zwar diefranzosen diewahl- ftatt behaupteten, aber die Russen in Ordnung abziehen lassen mußten. Ueber 70,000 Getödtete und Verwundete^bedeckten das Schlachtfeld; Ney, „der Fürst von der Moskwa", war der Held des Tages. Am 14. Sept. zogen die Franzosen in Moskau ein. Der Adel und die wohlhabende Bürgerschaft hatten die Stadt verlassen. Schon beim Einzug überfiel ein unheimliches Grauen die Soldaten, als sie in den Straßen blos einiges Gesindel herumschleichen sahen; aber wer schildert ihr Entsetzen, als der viertägige Brand von Moskau, der
   bis 2 von 2
2 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 2 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 1
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 0
25 0
26 0
27 0
28 2
29 0
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 0
5 0
6 0
7 0
8 0
9 0
10 0
11 0
12 0
13 0
14 0
15 0
16 1
17 0
18 0
19 0
20 0
21 1
22 0
23 2
24 0
25 0
26 0
27 0
28 0
29 2
30 0
31 0
32 0
33 0
34 0
35 0
36 0
37 0
38 0
39 0
40 0
41 0
42 0
43 0
44 0
45 0
46 0
47 0
48 0
49 0
50 0
51 0
52 0
53 0
54 0
55 0
56 0
57 0
58 0
59 0
60 0
61 0
62 0
63 0
64 0
65 0
66 0
67 0
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 0
74 0
75 0
76 0
77 0
78 1
79 0
80 0
81 0
82 0
83 0
84 0
85 0
86 0
87 0
88 0
89 0
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 1
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 5
1 1
2 0
3 0
4 11
5 7
6 1
7 19
8 2
9 30
10 8
11 0
12 0
13 2
14 0
15 11
16 29
17 2
18 1
19 17
20 1
21 8
22 15
23 4
24 1
25 1
26 11
27 11
28 0
29 4
30 13
31 9
32 0
33 42
34 0
35 2
36 0
37 9
38 0
39 8
40 26
41 1
42 0
43 1
44 3
45 10
46 2
47 0
48 12
49 26
50 1
51 2
52 1
53 3
54 8
55 12
56 3
57 9
58 23
59 58
60 0
61 6
62 12
63 4
64 3
65 2
66 0
67 10
68 6
69 0
70 0
71 5
72 3
73 60
74 11
75 13
76 2
77 8
78 0
79 11
80 15
81 56
82 3
83 0
84 0
85 15
86 2
87 7
88 14
89 0
90 1
91 12
92 0
93 6
94 0
95 0
96 0
97 5
98 22
99 2
100 7
101 0
102 3
103 29
104 1
105 3
106 3
107 0
108 7
109 0
110 0
111 0
112 1
113 0
114 0
115 9
116 1
117 4
118 5
119 1
120 7
121 4
122 1
123 0
124 1
125 0
126 4
127 27
128 12
129 1
130 0
131 13
132 7
133 1
134 2
135 0
136 66
137 0
138 2
139 0
140 7
141 0
142 3
143 29
144 2
145 15
146 15
147 1
148 26
149 0
150 12
151 2
152 1
153 3
154 0
155 24
156 24
157 3
158 13
159 2
160 0
161 5
162 12
163 9
164 1
165 23
166 39
167 5
168 0
169 1
170 6
171 14
172 21
173 17
174 3
175 32
176 7
177 108
178 1
179 9
180 0
181 11
182 54
183 10
184 3
185 1
186 4
187 8
188 1
189 15
190 2
191 13
192 9
193 2
194 13
195 0
196 4
197 20
198 7
199 2